Ein altes chinesisches Sprichwort sagt:
„Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, liebe deine Arbeit“
Dem stimme ich auch heute genau noch so zu, wie vor 45 Jahren, als ich das Arbeiten begann.
Die Förderung von Bildung ist ein wichtiges Thema, das mit vielen Institutionen und Partnern des Landkreises gemeinsam vorangetrieben wird. Beispiele sind die Förderung von Schüler/innen in Praktiken, die Ausbildungsplatzbörsen im Landkreis, Patenschaften, Lehrlingsausbildung und Prüfungswesen, Seminare zur Fort/ und Weiterbildung.
Jedoch scheint sich im Laufe der Jahre das Angebot und die Nachfrage nicht mehr zu decken.
Die Berufswelt sucht händeringend nach Fachkräften, die jedoch zuerst einmal ausgebildet sein wollen. Die Jugend klagt über das nicht vorhanden sein von Ausbildungsmöglichkeiten. Wir im Handwerk über die mangelnde Ausbildungsreife und Flexibilität der Jugend. Es gibt nun mal nicht nur rund 10 Trendberufe.
In jüngster Zeit kommen zusätzliche Herausforderungen auf die Betriebe zu, denen viele nicht gewachsen sein werden. Wirtschaftliche Engpässe durch eine Vielzahl an Aufträgen, welche beruhend auf Lieferkettenproblemen, nicht bearbeitet werden können. Finanzielle Engpässe durch die exorbitante Preissteigerungen vor allem im Energiebereich.
Dazu passend verabschieden unsere Regierungen Vorgaben und Gesetze, welche uns kleine Betriebe weder fördern noch unterstützen, sondern im Gegenteil behindern.
Hier befindet sich der Handwerkschef im Dilemma. Wirtschaftlichkeit und Finanzierung gilt es abzuwägen. Kunden zufrieden stellen, mit wenig Personal, mit Materialien, die irgendwann eintreffen und Kosten, die fast nicht zu kalkulieren sind?
Gibt es dann den „Lust Verlust“ eines Unternehmers? Ist der einmal angekommen, ist der Weg zur Schließung seines Betriebes nicht weit. Dann gehen aber die Lichter für immer aus. Dann hilft auch kein Klagen über zu wenige Handwerker und die langen Wartezeiten. Denn wo keine sind, können auch keine kommen.
Hat die Industrie kein Wachstum oder die beschriebenen Risiken, so wird zum Beispiel auf Steuerzahlerkosten der Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, schlimmstenfalls ganz entlassen. Dieses bürokratische Verfahren hilft dem Handwerksunternehmen in keinster Weise, sondern bindet wiederum dessen Arbeitskraft. Ergo wird der Mitarbeiter solange, wie finanziell machbar, gehalten und versorgt, denn neue bekommt man nicht.
Handwerker sind aber Idealisten. Das haben viele Krisen gezeigt. Wer also stetig auf Wachstum setzt, der ignoriert, dass auch hier einen Grenze gilt. Wir können nur wachsen, wenn wir unsere Ansprüche wieder senken. Und da wir unsere Arbeit lieben versuchen wir 100% zu erreichen – mehr geht einfach nicht.