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Ich kündige meinen Job

“Schatz, ich kündige meinen Job “ – sagte ich am Telefon, an einem sommerlichen Abend 2017, als ich in Belgien auf einer Dienstreise war. Auf der anderen Seite der Leitung kam sofort ein unterstützendes „OK“ von meinem Ehemann.

Davor hat unser Alltag aber ganz anders ausgesehen. Als Sales Account Manager in der Softwarebranche war ich viel unterwegs und habe alle meinen Kunden mit Herz und Seele gerne betreut und beraten. Zu den beruflichen Aufgaben meines Mannes gehörten auch viele Geschäftsreisen. Das hieß, dass wir unsere Tage immer sehr gut organisieren und planen mussten, weil neben der Arbeit auch andere Dinge auf dem Plan standen. Immer dann, wenn wir gleichzeitig unterwegs waren, kam besonders ein Thema ins Gespräch. „Wer kümmert sich um unsere Katzen?“ 

Drei Jahre haben wir verschiedene Systeme & Plattformen ausprobiert. um schnell und unkompliziert einen Tierbetreuer für unsere Katzen zu finden. Auf klassische Nachbarn- Freundschaftshilfe wollten wir nicht mehr angewiesen sein, weil unser Schuldgefühl dadurch nur größer wurde. Organisationen für gegenseitige Tierbetreuung sind sicherlich eine gute Option, aber nicht für jeden. Wir wollten die freie Zeit, die wir hatten für unsere sinnvollen Tätigkeiten weiter nutzen.

Vielversprechende Plattformen haben bei einer näheren Betrachtung bei uns ein komisches Gefühl hinterlassen. Die mangelnden Versicherungsbedingungen, die geringe Auswahl an Katzenbetreuern, durch verstreuten Fokus der Unternehmen und zusätzlich eine Aufforderung für monatliche Gebühren, haben uns dazu bewogen, eine eigene und transparente Plattform ins Leben zu rufen. blepi Haustier-Freund App.

Wenn man sich unsere Lösung heute anschaut, dann sieht man deutlich, dass hauptsächlich die Benutzerfreundlichkeit für den Tierbesitzer im Fokus ist. Unsere Zielgruppen sind Menschen, die den Tag gut organisieren und die Zeitersparnis und Flexibilität schätzen. Es sind Besitzer, denen die Gesundheit und das Wohlergehen des Tieres extrem am Herzen liegt.  In Buddhismus gibt es dazu einen wunderschönen Gedanken: Tiere und Menschen unterscheiden sich vielfach – in der Wahrnehmung von Schmerz und Leid dagegen gar nicht!

Sind Sie gerne lange alleine, ohne einen Gesprächspartner, ohne Spielkameraden? Wie fühlt sich dann das Haustier, das alleine zu Hause oder sogar im Auto gelassen wird?

Seit März 2018 ist die blepi Haustier-Freund App kostenlos in allen Stores. Nicht nur die App ist in Zwischenzeit gewachsen, sondern auch der Grund dafür hat an Bedeutung extrem dazu gewonnen. Es hört sich zwar einfach an, App herunterladen und einfach Tierbetreuer in der Nähe finden. Aber hinter der App steckt viel mehr. Es geht nicht nur um den Tierbesitzer und sein Leben bequem zu gestalten. Es geht um Tiere, die dadurch glücklicher und gesunder sind. Das bedeutet, wenn wir es mit unserem Start-Up schaffen, ein konstantes Angebot an Tierbetreuern deutschlandweit zu gewährleisten, bin ich davon stark überzeugt, dass es einen positiven Einfluss auf Tierheime haben wird. Leider passiert es noch immer zu oft, dass Haustiere auf die Straße gesetzt werden oder zurück ins Tierheim gehen, wenn die Menschen keinen Betreuer finden.

Auf der anderen Seite helfen wir Menschen, eine sinnvolle Aktivität mit Tierbetreuung auszuüben. Studenten können mit unserer App kleines Geld flexibel dazu verdienen. Sie tun nicht nur etwas Gutes für das Tier und den Menschen, sondern auch für sich selbst. Dass Tiere uns glücklich machen, ist zwar nicht genügend erforscht, aber welcher Tierliebhaber fühlt sich bedrückt oder traurig, wenn er einen spielenden, lustigen Vierbeiner rundum sich hat. Natürlich ist diese Aufgabe für alle Tierfreunde geeignet, die zeitlich flexibel sind. Wir denken hier besonders auch an Senioren, die den Tag z.B. mit Gassi gehen bunter machen können.

Am Ende handelt es sich um eine Win-Win Situation für alle und ich liebe es, auf diese Weise mein Start-Up stolz zu führen. Dank blepi ist meine Lernkurve in den letzten Monaten sehr steil nach oben gegangen und ich freue mich einfach auf die neuen Erfahrungen, die ich miterleben darf.

 

Gründerin Eva Jarosova-Korte