Heute erscheint der Businesswochen Blog mal in etwas anderer Form. Wir führten ein Interview mit Anika Ochsenfahrt von Rehago. Sie möchten das Leben von Schlaganfallpatienten verbessern und zwar mit Hilfe von Virtual Reality. Anika Ochsenfahrt erzählt wie es dazu kam und warum das in einem Start up am besten geht.

Businesswochen: Ihrer Gründung lag sicher ein Leitmotiv oder eine Vision zu Grunde. Können Sie uns das kurz beschreiben?

Anika Ochsenfahrt: In der Startup School bei der Uni Tübingen wurden wir dazu angeleitet, ein EEG in Kombination mit dem VR Headset zu verwenden. Jedoch ist schnell bei konkreten Tests aufgefallen, dass es Patienten viel eher hilft, wenn sie eigenständig und ohne komplizierten Aufbau trainieren können. Wir haben deshalb aus der Forschung ein Startup gegründet, weil mit dieser freieren Methode Menschen schneller und einfacher geholfen werden kann.

Businesswochen: Jede Gründerin/jeder Gründer hat etwas was sie antreibt. Was ist das bei Ihnen?

Anika Ochsenfahrt: Wir haben in der Rehabilitation gesehen, wie die momentanen Methoden und die steigenden Zahlen an Erkrankten einen Notstand im Gesundheitssystem verursachen. Mit dem von uns entworfenen System kann vielen Menschen geholfen werden und sie können mit größerer Wahrscheinlichkeit wieder in ein normaleres Leben zurückkehren.

Businesswochen: Was wollen Sie in der Welt verändern?

Anika Ochsenfahrt: Durch unser Startup wollen wir Patienten helfen und Therapeuten entlasten. Physio- und Ergotherapeuten schieben oft tägliche Überstunden und haben pro Patienten nur 20-30 Minuten Zeit. Wenn die Trainingszeit der Patienten weiter über den Tag und die Wochen verteilt werden kann, können sich die Therapeuten mit ihnen auf das Wesentliche (wie z.B. passive Bewegung) konzentrieren. Dies führt zu großen sozio-ökonomischen Kosteneinsparungen und zur allgemeinen Entlastung des Gesundheitssystems.

Businesswochen: Warum geht das am Besten in einem Start up?

Anika Ochsenfahrt: Ein Startup bietet Flexibilität sowie die Freiheit, Entscheidungen schnell und effizient zu treffen. Es unterscheidet sich von der Forschung (vor allem in diesem Bereich), in der man oft Jahre sitzt, ohne etwas an die Leute, die die Hilfe brauchen, gebracht zu haben oder von großen Unternehmen, die oft langsamer agieren können.

 Das Gründerteam: Johannes Höfener, Melanie Schweis, Anika Ochsenfahrt, Philipp Zajac